Das Hubble SpaceTeleskop

Das hier abgebildete Teleskop ist das Hubble Space Teleskop (HST).

Das HST untersucht elektromagnetische Wellen vom infraroten bis ultravioletten Bereich, es untersucht also auch den Bereich des sichtbaren Lichtes.

Es ist von der NASA in Zusammenarbeit mit der ESA gebaut worden und am 24. April 1990 mit dem Space-Shuttle „Discovery“ in den erdnahen Orbit gebracht worden.

Benannt ist das Teleskop nach Edwin Hubble (1889 – 1953), einem amerikanischen Astronomen, der sich unter anderem mit der Ausdehnung des Weltalls befasste und die ebenfalls nach ihm benannte Hubble-Konstante entdeckte.

Das HST ist Teil des Great Observatory Programms mit drei weiteren Weltraumteleskopen (Spitzer Weltraumteleskop, Compton Gamma Ray Observatory, Chandra X-Ray Observatory).Das HST ist etwa so groß wie ein Bus und ein Spiegelteleskop der Art „Ritchey-Chre‘tien-Cassegrain“ (RC-Teleskop). Das Besondere am HST ist, dass alle Instrumente gleichzeitig arbeiten könnten, da das einfallende Licht in 8 festen Bereichen auf die dortigen Sensoren fällt.

Eine weitere Besonderheit des Teleskops ist der sogenannte Ausrüstungsring mit 10 identischen Buchten, in denen die notwendige Technik zum Betrieb des Teleskops verbaut wurden. Diese Konstruktion ist auf den „einfachen“ Austausch der Komponenten ausgelegt. Das ermöglicht insgesamt Wartungen, Reparaturen und Verbesserungen und ermöglicht dadurch eine lange Lebenszeit des Instrumentes. Bei den Servicemissionen (SM) mit dem Space-Shuttle wurden auch immer wieder wissenschaftliche Instrumente ausgebaut, um neuen, modernen oder auch anderen Instrumenten Platz zu machen.

Nach dem „first light“ (erstmalige Benutzung eines Teleskops – erstes Licht auf die Optik) wurden große Bildfehler festgestellt, die auf einen Fehler des Hauptspiegels zurückzuführen waren. In nur 26monatiger Entwurfs- und Bauzeit wurde ein Korrekturspiegel-System (COSTAR) geschaffen, welches gegenläufig fehlerhafte Bilder produziert und deshalb die Fehler des Hauptspiegels ausgleicht. Die Korrektur durch COSTAR ermöglichte überhaupt erst die Nutzung des Teleskops. COSTAR wurde 1993 in der Servicemission 1 auf einem Instrumentenplatz eingebaut und konnte in der Servicemission 4 wieder ausgebaut werden.

Durch den Austausch inzwischen aller wissenschaftlichen Instrumente ist das COSTAR nicht mehr notwendig, jedes neue Instrument hat ein eigenes Korrektursystem und so ist der durch COSTAR belegte Instrumentenplatz wieder frei geworden.

Technische Daten des Hubble Space Teleskop:

  • Länge: 13,1 m
  • Durchmesser: 4,3 m
  • Gewicht: 11.600 kg
  • Umlaufzeit : 94,8 Minuten
  • Höhe über der Erdoberfläche derzeit 516 bis 519 km
  • RC-Teleskop: Ritchey-Chre‘tien-Cassegrain-Teleskop (beide Spiegel hyperbolisch geformt – komafreie Abbildung ohne Korrekturplatte, ergänzend ein Linsensystem zur Korrektur des nicht-ebenenen Bildfeldes)
  • Hauptspiegel: Durchmesser 2,4 m
  • Sekundärspiegel: Durchmesser 0,30 m
  • Brennweite 57,6 m, Blendenzahl ƒ/24
  • Auflösung 0,05 Bogensekunden im sichtbaren Licht
  • Arbeitsbereich: nahes Infrarot über sichtbares Licht bis Ultraviolett (200 – 1700 nm) in der Wide Field Camera 3

Wissenschaftliche Instrumente (aktuell):

  • ACS – Advanced Camera for Surveys
  • WFC3 – Wide Field Camera
  • 3COS – Cosmic Origins Spectrograph
  • STIS – Space Teleskop Imaging Spectograph
  • NICMOS – Near Infrared Camera and Multi-Object Spectrometer

Hintergrund des Fotos: Hubble Ultra Deep Field

Das HST hat im Laufe der Jahre einige bekannte Deep Field-Aufnahmen gemacht.

Das erste Deep Field des Teleskops wurde zwischen dem 18. und 28. Dezember 1995 aufgenommen. Dabei hat das Hubble Space Teleskop in einen Bereich des „Großen Bären“ „geblickt“, der nur sehr wenige nahe Sterne enthält, damit der Blick nicht gestört wird.

Das Foto ist aus 342 Einzelbildern zusammengesetzt, die mit der „Wide Field and Planetary Camera 2“ aufgenommen wurden. Dabei wurden so viele Erkenntnisse gewonnen und etwa 400 Artikel veröffentlicht, dass weiter Fotoserien dieser Art mit dem HST und auch anderen Weltraumteleskopen gemacht wurden und werden.

Für dieses Wandbild wurde das 3. Deep Field, das sogenannte Hubble Ultra Deep Field verwendet. Für dieses Foto wurden insgesamt 11,3 Tage Belichtungszeit im sichtbaren Licht verwendet. Es entstand zwischen dem 03.09.2003 bis 16.01.2004 und zeigt einen Bereich im Sternbild „Chemischer Ofen“, welches zu den südlichen Sternbildern gehört und südwestlich des uns gut bekannten Sternbildes „Orion“ liegt. Das Bild enthält ca. 10.000 größere Objekte und ist aus etwa 800 Einzelbildern der Instrumente ACS und NICMOS zusammengesetzt. Es wurden wichtige Erkenntnisse über die Rotverschiebung und irreguläre Galaxien gewonnen.

Das erste Deep Field ist zwischen dem 18. und 28. Dezember 1995 auf Bestreben des Chefs des Space Telescope Science Institute Robert Williams entstanden. Er verwendete seine „Director´s discretionary time“, um weit entfernte Galaxien zu untersuchen.

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