NGC 7009 Saturn – Nebula

Fotoinformationen

Objekt: NGC 7009 Saturn - Nebula
Aufnamezeit: 24.10.2024
Kamera: QHY 268 M
Optik: C 14 SCT 4000 mm ( Crop )
Belichtungszeit: 0,5 s pro L-Bild
Katalogname: NGC7009

Immer mehr Sternfreunde haben die Fotografie Planetarischer Nebel für sich entdeckt, und ein vorzeigbares, selbst aufgenommenes Foto vom Saturnnebel – danach streben sie alle. Dieses Bild zeigt einen entsprechenden Versuch aus dem Emsland – nicht gerade der ideale Standort für ein so südliches Objekt im Sternbild Wassermann, aber mit ,,Lucky Imaging“ kann man trotzdem Erfolg haben. Die veröffentlichten Bilder von Großteleskopen und vom HST sind überwältigend und für uns unerreichbar, aber eine gute Referenz, um nicht auf Artefakte bei der Bildbearbeitung hereinzufallen.

Bereits 1782 wurde das Objekt von W. Herschel entdeckt. Der Earl of Rosse, Amateurastronom mit dem damals größten Fernrohr, gab ihm 1840 den Namen Saturn – Nebula wegen den beiden Jets, die seitlich aus dem Nebel heraustreten. Er kann schon in Fernrohren ab vlt. 6 cm Öffnung sls stellares Objekt in der sternarmen Umgebung erkannt werden, und ab ca 15 cm Öffnung blinkt bei indirekter Sicht der Zentralstern ( 12,5 mag ) schwach auf. Die beiden seitlichen Ausläufer erfordern bei besten Bedingungen ein Gerät von 25 cm Öffnung.

NGC 7009 expandiert mit 20 km/s und soll damit vor 6000 Jahren begonnen haben. Die beiden Jets expandieren wesentlich schneller. Wie diese vielen, merkwürdigen Strukturen genau zustande kamen, ist alles Andere als gut verstanden. Es waren auf jeden Fall mehrere zeitlich nacheinander erfolgte Materieauswürfe. Der Zentralstern, ein Weisser Zwerg von etwa Sonnenmasse und 55 000 K Oberflächentemperatur ist im sichtbaren Licht 20 x so hell wie die Sonne. Über alle Wellenlängen hat er sogar 5000-fache Sonnenleuchtkraft. Es gibt unterschiedliche Entfernungsangaben für den Saturnnebel. Neueren Quellen zufolge sind es stwa 5000 Lj. Dann würde der wahre Durchmesser des hellen Nebels bei knapp 1 Lj. liegen. Der Nebel nähert sich uns mit 20 km/s.

Ach ja, und dann gibt es noch einen gewaltigen äußeren Halo um NGC 7009, mit 4 ,5 Bogenminuten Ausdehnung. Wie lichtschwach er ist, erkennt man schon daran,daß er erst 1998 entdeckt wurde. Der Zentralstern muß ihn zehntausende Jahre vor dem inneren, hellen Nebel abgestoßen haben. Trotzdem gibt es Berichte von erfolgreichen Amateursichtungen dieses Halos mit riesigen Spiegelfernrohren unter Gebirgshimmel. Wegen seiner geringen Flächenhelligkeit ist er auf diesem Bild entsprechend zurückhaltend dargestellt.

Kommentare sind geschlossen.