M 57 Ring Nebula

Fotoinformationen

Objekt: M 57 Ring Nebula
Aufnamezeit: 20.09.2022
Kamera: QHY 268 M
Optik: C 14 SCT 4000 mm ( Crop )
Belichtungszeit: 1 s pro L-Bild
Katalogname: M57

Der Ringnebel im Sternbild Leier – der Inbegriff eines Plametarischen Nebels ist einer der vier Artgenossen, die eine Messier – Nr. tragen. Für die meisten Sternfreunde ist er wohl der erste PN, den sie im Fernrohr zu Gesicht bekommen, ist er doch relativ hell und in der Sternfigur der Leier leicht zu finden. A. Darquier fand den Nebel als erster, als er 1779 einen Kometen verfolgte. Schon kleine Fernrohre zeigen den Nebel, aber das Erkennen der Ringform verlangt nach mindestens 10 cm Öffnung. Erst im Jahr 1800 fand der Astronom F. v. Hahn den Zentralstern, der im hier benutzten Fernrohr bei besten Bedingungen so gerade indirekt bei Vergroßerungen ab 500 x auszumachen ist. Seine visuelle Helligkeit liegt jenseits 15 mag. Er hat etwa 2000-fache Sonnenleuchtkraft, das meiste davon ist unsichtbares UV- Licht, stark genug, um den Nebel zu ionisieren. Seine Oberfläche ist über 100 000 K heiß – schließlich ist es der Kern eines früheren, sonnenähnlichen Sterns. Der rote äußere Halo ist nur der Fotografie zugänglich und wurde sicher Jahrtausende vor dem hellen Ring vom Zentralstern abgestoßen. Der Ringnebel expandiert mit 26 km/s, ist 2300 Lj. entfernt und nähert sich uns mit 19 km/s. Einzigartig ist wohl das merkwürdige Muster paralleler Streifen im zentralen Nebelbereich. Selbst die Profiastronomen scheinen noch keine Erklärung dafür zu haben. Es ist kein Bildfehler, sondern auch auf vielen anderen Aufnahmen zu sehen.

M 57und alle hier sichtbaren Sterne gehören mit uns zur Milchstraße, unserer Heimatgalaxie. Rechts oberhalb des Nebels geht der Blick in kosmische Abgründe zu der 1893 von E.E.Barnard entdeckten Balkenspiralgalaxie IC 1296. Sie ist 238 Mio. Lj. entfernt und bewegt sich mit über 5000 km/s weiter von uns fort. Mit 75 000 Lj. Durchmesser ist sie knapp so groß wie unsere Milchstraße, die man von dort aus fast von der Kante sehen würde.

Das Bild besteht aus Aufnahmen mit 4 unterschiedlichen Belichtungszeiten, deren Kombination nicht sofort gelang. Es ist ein LRGB mit zusätzlichen H alpha – Aufmahmen für den roten Halo.

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