Wenn wir schon die Sternwarte und das Planetarium Neuenhaus nicht nutzen können, dann hier die Geschichte zum Polarstern, die ich Kindern immer im Planetarium erzähle (aber auch für Erwachsene empfehlenswert).
Vom kleinen Eisbären, der den Polarstern suchte
Der kleine Eisbär Knut hatte schon viel vom Polarstern gehört. Es musste ein sehr berühmter Stern sein, sprachen doch alle Eisbären weit und breit von ihm. Doch irgendwie konnte ihm keiner genau sagen, wo er diesen eigentlich am Himmel finden kann. Hin und wieder wurde ihm gesagt, dass sich der Polarstern im Kleinen Wagen befindet. Es konnte doch nicht so schwer sein, einen berühmten Stern in einer bekannten Figur am Himmel zu finden, dachte sich Knut. In der nächsten klaren Nacht schaute Knut wieder zu den Sternen und suchte den Kleinen Wagen. Doch so sehr er sich auch bemühte, er fand ihn einfach nicht. Eines Nachts traf er seinen Freund Beluga, ein kleiner Weißwal, der ihm bei der Suche half. Nach langer Suche sahen sie eine Figur, die es sein musste – klein und mit Fantasie hatte sie auch Ähnlichkeit mit einem Bollerwagen. Aber irgendetwas stimmte nicht. Es wird immer behauptet, dass der Polarstern einer der hellsten Stern am Himmel sei. Die Sterne in der Figur waren aber alle lichtschwach. Zum Glück kam Alfred, eine alte weise Robbe mit ausgeprägtem Bart, der die Freunde grübeln sah. „Ihr habt nicht den Kleinen Wagen gefunden, sondern die Plejaden, diese werden von den Erwachsenen auch häufig Siebengestirn genannt. Diese Figur ist auch kein Sternbild, sondern ein sogenannter offener Sternhaufen in unserer Milchstraße.“, sagte Alfred. Bevor er weiter schwamm, gab er ihnen noch zwei Tipps. Der Polarstern ist nicht der hellste Stern, sondern einer von vielen Punkten am Himmel. Dennoch ist er gut erkennbar und relativ leicht zu finden. „Ihr kennt den Großen Wagen, oder? Verlängert den Abstand der hinteren beiden Kastensterne dieser Figur um das Fünffache und ihr trefft ziemlich genau auf euren Stern. Dieser ist auch der äußerste Deichselstern des Kleinen Wagens“, ergänzte Alfred und schwamm weiter.
Diese Geschichte erzähle ich Kindern immer im Planetarium Neuenhaus und es dauert nicht lange und alle haben den Polarstern gefunden! Wer es auch ohne weitere Hilfe probieren möchte, dem sei die erste Fotografie empfohlen. Die weiteren Bilder geben schrittweise Hilfen und wenn es abends wieder klar ist, einfach nach draußen gehen und es live versuchen.
Erwachsene stellen häufig die Frage „In welche Richtung denn die beiden hinteren Kastensterne zu verlängern seien?“. Zwei Eselsbrücken können helfen. Der Kasten des Großen Wagens ist auf einer Seite geöffnet (die oberen Sterne stehen etwas weiter auseinander) – es wird aus dem Wagen heraus verlängert. Wer ganz genau schaut, der erkennt in der Deichsel eine ganz flache Pfeilspitze, die ebenfalls die Richtung vorgibt. Neben dem Polarstern sind noch die hinteren beiden Kastensterne des Kleinen Wagens relativ gut zu erkennen. Sie werden auch als Wächtersterne oder Polwächter bezeichnet. In der Summe ist der Kleine Wagen, bedingt durch die weiteren lichtschwachen Sterne, nicht ganz einfach zu finden. Versucht es einfach mal und teilt mir mit, ob ihr den Polarstern und/oder den Kleinen Wagen gefunden habt.