Seit dem Lockdown im letzten Jahr war die Sternwarte Neuenhaus gerade einmal drei Monate geöffnet, das Planetarium blieb gänzlich geschlossen. Dennoch kein Grund für das Team der Sternwarte den Kopf in den Sand zu stecken. „Die aktuelle Situation ist für uns wie für viele weitere Einrichtungen schwierig, aber das Glas muss besonders in diesen Zeiten immer halb voll sein“, sagt Christoph Lohuis. So wurde die Zeit genutzt, um ein neues Programm zu entwickeln und mit viel ehrenamtlichem Engagement einige Veranstaltungsakzente zu setzen. Wettbewerbe animierten Interessierte sich mit dem Weltraum „Wie wir ihn sehen“ zu beschäftigen, in Online-Veranstaltungen kam die Sternwarte ins Wohnzimmer und in sehr reduzierten Rundführungen während der Sommermonate konnten einige Besucher live das Universum erleben.
„Wenn das Planetarium wieder öffnet, können sich die Gäste auf drei faszinierende Fulldome-Filme freuen.“ sagt Lohuis. Hierbei erfolgt die Projektion auf eine 40 Quadratmeter große Kuppel mit 360°-Blick. Der Besucher hat das Gefühl, sich inmitten des Geschehens zu befinden. Bei den Reisen durch den Weltraum geht es um das Geheimnis Dunkle Materie und wie aus einem Flugzeug moderne Astronomie betrieben wird. Auch die kleinen Astronomen kommen nicht zu kurz, denn mit dem Astrohund „Captain Schnuppe“ geht es quer durch unser Sonnensystem. Eben dieses wird nach dem Neustart einen Schwerpunkt des Programms darstellen, insbesondere die Planeten Mars, Jupiter und Saturn rücken in den Fokus.
Im historischen Treppenhaus der Sternwarte, diese befindet sich in einem über 140 Jahren alten Gebäude, erwarten den Besucher besondere fotografische Blicke auf unsere Planeten. Dieser historische Flair ist auch akustisch wahrnehmbar. Beim Betreten ist mit fast jedem Schritt ein Knatschen der alten Fußbodendielen hörbar. Relativ schnell fällt der Blick auch auf die markante Sternwartenkuppel auf der Terrasse. Wenn sich diese öffnet und das computergesteuerte Fernrohr die Himmelskörper ins Visier nimmt, überkommt einen das Gefühl, in eine völlig andere Welt einzutauchen. „Im kommenden Herbst stehen Jupiter und Saturn am Abendhimmel. Der Gast hat dann beim Blick durch das Fernrohr die Möglichkeit, mit eigenen Augen den bekannten Ring des Saturn und Wolken auf Jupiter zu sehen“, sagt Lohuis.
Mit dem Planeten Mars ist auch Mond wieder in den Fokus der Raumfahrt gerückt. Neben unbemannten Missionen sollen in Zukunft auch Menschen zu beiden Himmelskörpern fliegen. Wie lange wird dieses noch dauern wird und was die aktuellen Mars- und Mondmissionen zu diesem Ziel beitragen, wird Inhalt kurzweiliger Erklärungen sein.
Ein besonderes Highlight der Rundführung wird es sein, dass die Gäste ein kleines Fragment vom Planeten Mars in die Händen nehmen können. „Das ist schon eine verrückte Vorstellung, wenn man weiß, dass dieses Fragment aus einer völlig anderen Welt stammt“, meint Lohuis. Neben dieser Möglichkeit ergeben sich in den digitalen Welten des Planetariums einzigartige Einblicke in das Universum und beim Blick durch das Teleskop wird der Weltraum live erlebbar. „Wir denken, es wird ein faszinierende Reise in die Weiten des Weltraums!“, so Christoph Lohuis.