Alles begann am 08. und 09. Mai in einer Entfernung von 150.000.000Km. Auf der Sonne gab es mehrere Flares. Auch CMEs wurden beobachtet und eine Plasmawolke (vielleicht auch Plasmawolken) machte(n) sich auf die Reise zur Erde. Vereinfacht ausgedrückt kann man vielleicht formulieren, dass geladene Teilchen durch einen Massenauswurf auf der Sonne in den Weltraum katapultiert wurden. Diese waren in Richtung Erde unterwegs, was einen ersten guten Faktor für eine mögliche Polarlichtsichtung darstellt. Eine Prognose zur Sichtbarkeit dieser Himmelserscheinungen ist aber für südliche Breiten komplex – und dazu gehört in diesem Fall auch Mitteleuropa. Weitere Parameter sind von Relevanz (Teilchendichte, Teilchengeschwindigkeit, Ausrichtung des Erdmagnetfeldes, u.a.) und lassen die Sichtbarkeit immer wieder zu einem kleinen Glücksspiel werden. Am 10. Mai 18.37Uhr (MESZ) traf die Schockfront der ersten CMEs auf den ACE-Satelliten, sozusagen ein Wächter von Teilchenströmen zwischen Sonne und Erde. Alle weiteren Parameter standen ebenfalls auf grün. Alles passte und sogar das Wetter spielte mit. Diese, nicht alltägliche oder besser allnächtliche Situation machte sich umgehend in der Beobachtungsgruppe des Astronomischen Vereins der Grafschaft Bentheim bemerkbar. Und, was soll man sagen (schreiben), bereits in der Dämmerung konnten Polarlichter fotografiert werden. Die darauf folgenden Stunden waren einfach besonders. Natürlich liefen parallel die digitalen Medien unsere Mitglieder aus dem Emsland, der Grafschaft Bentheim sowie NRW warm und Beobachtungen, Kameraeinstellungen und erste Ergebnisse wurden live ausgetauscht. Am Ende stand aber vielleicht das Erleben im Mittelpunkt. Draußen sein, der Blick zum Firmament und dann dieses besondere Himmelsschauspiel – vielleicht der Kern, warum der gestirnte Himmel eine solche Faszination auf uns Menschen ausübt. Nach aktuellen Hinweisen war es der stärkste Sonnensturm seit 2003 und eine mehr als faszinierende Nacht. Irgendwie kamen Erinnerungen an die spektakulären Polarlichter 2003 hoch, die wir mit unserem NightSky-Team aus Neuenhaus beobachteten. Anbei einige Impressionen unserer Vereinsmitglieder:
Das Spiel von Licht und Farbe ist wirklich beeindruckend. Die Vielfalt wird in diesem Betrag herrlich gezeigt. Dankeschön