Wünsche über Wünsche: Die Perseiden-Sternschnuppen kommen!

Tropische Nächte, gute Wetterprognosen, den Partner seiner Wahl im Arm und einen gekühlten Riesling im Glas – es ist angerichtet. Die Sternschnuppen der Perseiden können kommen!

Doch was ist eigentlich eine Sternschnuppe? In den Niederlanden werden Meteore, so der Fachausdruck für Sternschnuppen, umgangssprachlich als vallende ster (fallender Stern) bezeichnet. Diese bildliche und schöne Umschreibung kommt der visuellen Beobachtung sehr nahe. Doch fallen in Wirklichkeit keine Sterne vom Himmel, das wäre fatal!

Hellere Sternschnuppen lassen sich auch aus der Stadt beobachten und fotografieren.

Das gesamte Sonnensystem ist durchzogen von kleinen und kleinsten Partikeln. Einige besitzen den Durchmesser eines Fußballs, andere sind nur Bruchteile eines Millimeters groß. Mit bis zu 75km/sec reisen diese Stückchen durch den Weltraum – unvorstellbar.Ein solches Fragment benötigt weniger als drei Sekunden für die Distanz Neuenhaus (Grafschaft Bentheim) – Norderney, eigentlich perfekt für die Anreise beim Urlaub. Problem beim Reisen; auch Partikel mit geringer Masse setzen bei diesen Geschwindigkeiten große Energien um. Treffen sie auf die Erdatmosphäre, entsteht Reibung. Neben der Reibung, wodurch sich die Partikel meistens auflösen, wird die Luft zum Leuchten angeregt. Dieses Leuchten beobachten wir als Sternschnuppe. Naja, das wollen wir zu Reisebeginn eher weniger.

Die Überbleibsel von Sternschnuppen kann man in die Hände nehmen -faszinierend!

Doch warum sind besonders viele Sternschnuppen zu erwarten? Die Erklärung bieten Kometen. Im aktuellen Fall ist es der Komet mit dem kryptischen Namen 109P/Swift-Tuttle, dessen Rückstände in der Erdatmosphäre verglühen. Bildlich gesprochen handelt es sich bei Kometen um große, dreckige Schneebälle. Wenn sich diese vom Rand des Sonnensystems zur Sonne bewegen, hinterlassen sie auf ihrer Reise eine Dreckschneise. Diese besteht aus Eis, Gestein, Gasen und geringen Mengen Metall. Verläuft die Bahn der Erde durch eine solche Schneise, treffen uns eben viele Fragmente und Sternschnuppen sind gehäuft sichtbar. Bedingt durch die Tatsache, dass die Erde ein Jahr benötigt, um die Sonne zu umkreisen, gelangt unser Heimatplanet jedes Jahr zum gleichen Zeitpunkt in die Nähe dieser Dreckschneise. Bei den Rückständen von 109P/Swift-Tuttle befindet sich das Maximum rund um den 11. bis 13. August.

NEOWISE ist ein Vertreter der Kometen und konnte in den letzten Wochen schön am Himmel beobachtet werden.

Bei Sternschnuppenströmen ist der Bereich relativ genau bekannt, an dem Meteore sichtbar werden. Ich könnte jetzt über Radianten und das Sternbild Perseus fachsimpeln oder einfach sagen, dass man den Blick mit einem großen Bogen um das Himmels-W kreisen lassen sollte. Stimmt, dieses muss man auch erst einmal finden. Als kleinen Anhaltspunkt, dieses befindet sich in nordöstliche Richtung; wer es nicht findet, sollte nach dem Großen Wagen Ausschau halten und dann den Blick nach rechts schweifen lassen.

Im Volksmund werden die Perseiden auch als Laurentiustränen bezeichnet, nach dem Märtyrer Laurentius (gestorben 258 n. Chr.). Die Anzahl der zu beobachtenden Sternschnuppen, die sogenannte Fallrate, ist schwer zu bestimmen. Pro Stunde können bei den Perseiden unter optimalen Bedingungen bis zu 120 Meteore erkannt werden, wobei es aber zu sehr großen Abweichungen kommt. Die genannte Zahl ist nur unter besten Beobachtungsvoraussetzungen realistisch. In diesem Jahr stört bei der Beobachtung leider auch der Mond. Andererseits, dieser kann auch romantisch sein. Mit dem Partner seiner Wahl an der Seite, einem guten Glas Wein und etwas Muße, wird aber mit Sicherheit die eine oder andere Sternschnuppe sichtbar.

In tropischen Nächten darf ein Kaltgetränk nicht fehlen ;-).

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