In der heutigen Nacht ist es wieder soweit – ein Supermond steht am Firmament. Stellt sich die Frage, was verbirgt sich hinter diesem Ereignis und ist es so besonders, wie viele Berichte glauben machen?
Vom Wortlaut dramatisch wirft der Supermond seine Schatten voraus. Ohne jegliche Dramatik wäre sachlich die Bezeichnung Vollmond im Perigäum treffend, aber irgendwie auch langweilig. Unser Trabant umrundet die Erde auf einer elliptischen Bahn, umgangsprachlich könnte auch von einer Eierform gesprochen werden. Während eines Umlaufs um die Erde ist die Entfernung des Mondes einmal weiter und einmal geringer. Das Resultat, der scheinbare Durchmesser des Mondes variiert ein wenig. In Erdnähe erscheint uns dieser etwas größer, in Erdferne etwas kleiner. Dieses Phänomen kennt jeder. Steht ein Besucher Kölns auf der Domplatte, wirkt der sakrale Bau riesig. Wird der Dom auf der Rückfahrt von Köln in die Grafschaft Bentheim von der Autobahn betrachtet, erscheint dieser sehr klein am Horizont. Nicht der Kölner Dom ist geschrumpft, das wäre für die Besucher im Inneren ungünstig, sondern lediglich die scheinbare Größe hat sich verändert. In Erdnähe erscheint der Mond bis zu 15% größer, was in der heutigen Nacht nicht erreicht wird). Dem Gelegenheitsbeobachter würden wahrscheinlich nicht einmal diese 15% auffallen, denn der Unterschied entspricht etwas dem einer 1 Euro zu einer 2 Euro Münze, die am ausgestreckten Arm gegen den Himmel gehalten werden. Viele Fotografien suggerieren einen riesigen Mond, wobei dieser Eindruck lediglich durch eine höhere Vergrößerung resultiert. Auch wirkt der Mond am Horizont größer, was wenig mit einem Supermond gemein hat, sondern unser Gehirn lediglich einer Sinnestäuschung unterliegt. Festzuhalten bleibt, dass es in kommenden Nacht eigentlich nichts Auffälliges am Firmament zu sehen gibt.
Unabhängig der medialen Schlagzeilen und der syntaktischen Dramatik kann dieser Abend wunderbar genutzt werden, um mit dem Partner seiner Wahl in den Garten zu gehen und bei einem guten Glas Wein den wunderschönen Vollmond unterm gestirnten Himmel zu genießen. Hierbei lässt es sich wunderbar entspannen oder es beseelt einen der Gedanke, dass letztlich unsere gesamte Welt unter eben diesem Sternenhimmel sich vereint und wir irgendwann die Corona-Krise gemeinsam besiegt haben!